Die Wurst des Verderbens
von Berthold  Bell

Es summen die Bienlein! Die Schnucke still äst,
süß säuselt des Schäfers Schalmei.
Doch horch! Da regt sich was! Hinter der Geest!
Die Grützwurst! Die Grützwurst ist frei!

Der bucklige Bote verkündet es schrill!
Fast bricht ihm die Stimme dabei!
„Wir werden ihr trotzen! Mag kommen, was will!“
Die Grützwurst! Die Grützwurst ist frei!

Die Tiere ahnten's! Jetzt drehen sie durch!
Der Henne entschlüpfet ein Ei!
Im Sumpfe ersäufen sich Kröte und Lurch!
Die Grützwurst! Die Grützwurst ist frei!

Die Alten erschauern! Verrammeln das Tor!
Die Kinder verweigern den Brei!
Den Fenstern hämmert man Bretter vor!
Die Grützwurst! Die Grützwurst ist frei!

Und brodelnd erscheint sie an Dorfes Rand!
Mit blutigem, gräßlichem Schrei!
Ein Schatten von Übelkeit fällt übers Land!
Die Grützwurst! Die Grützwurst ist frei!

Schon stürzt sie sich auf das Hünengrab!
Schon bricht es krachend entzwei!
Schon fetzt sie die ersten Dächer herab!
Die Grützwurst! Die Grützwurst ist frei!

Wie Feuersbrunst wütet sie! Heult wie der Sturm!
Wie bröckelt die Konditorei!
Wie gnadenlos grabscht sie den Glöckner vom Turm!
Die Grützwurst! Die Grützwurst ist frei!

Da graust es den Pfaffen. Da bebt die Kapell!
Da saugt’s ihn aus der Sakristei!
Da wogt es und tobt es auf heiliger Schwell!
Die Grützwurst! Die Grützwurst! Da braust sie vorbei!

Klagend sinkt die Nacht hernieder,
und ein bleicher Mond blickt zagend,
fragend auf geborstne Tannen
und Ruinen, einsam ragend,
denn die Grützwurst zog von dannen.
Doch schon morgen kommt sie wieder.

Heilige Jungfrau, steh uns bei!!!


Gedicht in Bi-Sprache

 

von Joachim Ringelnatz

Ibich habibebi dibich,
Lobittebi, sobi liebib.
Habist aubich dubi mibich
Liebib? Neibin, vebirgibib.

Nabih obidebir febirn,
Gobitt seibi dibir gubit.
Meibin Hebirz habit gebirn
Abin dibir gebirubiht.